Betriebsbedingungen und Kontaktflüssigkeiten

Nachdem im vorherigen Abschnitt die wichtigsten Eigenschaften einiger der gebräuchlichsten O-Ring-Mischungen dargelegt wurden, möchten wir nun eine zusammenfassendes Bild liefern, um die Verhaltensmerkmale bei hohen Temperaturen und in Kontakt mit einigen Flüssigkeiten miteinander zu vergleichen. Die folgenden Graphiken und Tabellen beinhalten die Ergebnisse einiger Tests, die wir bei Proben von Mischungen vorgenommen haben, mit denen wir gewöhnlich arbeiten. In der Abbildung 8.1 ist das Verhalten einiger Mischungen bei bestimmten Temperaturwerten zusammengefasst. Die Tests wurden in eigens dafür vorgesehenen Kreisläufen durchgeführt, in denen die zu kontrollierenden Flüssigkeiten eine hohe Kompatibilität mit den geprüften Mischungen aufwiesen. Bei den angegebenen Werten handelt es sich um Durchschnittswerte, die bei einer Testreihe der Mischungen mit der gebräuchlichsten Zusammensetzung erzielt wurden. Jeder Mischung können Elemente hinzugefügt werden, die ihr Verhalten bei extremen Temperaturen verbessern und die Kompatibilitätsbereiche erweitern. Für weitere Auskünfte über die Mischungen und ihre diversen Zusammensetzungen setzten Sie sich bitte mit unserer technischen Abteilung in Verbindung.

In der Tabelle 8.3 sind die Ergebnisse aufgeführt, die beim direkten Kontakt einiger Kautschukmischungen mit den angegebenen Flüssigkeiten erzielt wurden.
Die Kompatibilität wurde auf der Grundlage der infolge des Kontakts aufgetretenen physikalischen und volumetrischen Änderungen der Probe bewertet. Formell haben wir eine Volumensteigerung von 10% hinsichtlich des Ausgangswerts für Anwendungen mit dynamischer Dichtung als zulässig betrachtet, während bei größeren Schwellwerten bis zu 30% hinsichtlich des Ausgangswerts die Mischung als geeignet für Anwendungen mit statischer Dichtung angesehen wurde. Für Schwellwerte um die 30% haben wir das Konzept der möglichen statischen Kompatibilität eingeführt, da die von uns durchgeführten Testreihen keine vollständig eindeutigen Ergebnisse erbracht haben. Für einige Kreuzungen von Flüssigkeiten und Mischungen konnten wir aufgrund mangelnder Informationen die Kompatibilität nicht festsetzen, in diesen Fällen wurde in dem betreffende Feld keine Angabe gemacht.

Legende:

• Buchstabe C: gibt die vollständige Kompatibilität mit der Flüssigkeit an (Schwellung unter 10%);
• Buchstabe S: gesicherte Kompatibilität bei Anwendungen mit statischer Dichtung (Schwellung zwischen 10% und 30%);
• Buchstabe P: mögliche Kompatibilität bei statischen Dichtungen (Schwellung um die 30%);
• Buchstabe N: gibt die Nichtkompatibilität zwischen Mischung und Flüssigkeit an (Schwellung höher als 30%).

Die Siliconmischungen wurden nur für die statische Dichtung getestet, die Werte sind daher in Bezug auf die prozentuale Schwellung der Mischung zu berücksichtigen: C gibt die Werte unter 10% an; S die Werte zwischen 10% und 30%; P die Werte um die 30%; N nicht akzeptable Schwellwerte.
Die letzte Spalte der Tabelle ist den Mischungen vorbehalten, die wir für die jeweilige Flüssigkeit empfehlen. Diese Angabe unterliegt auf alle Fälle der Eignung der Mischung für die effektiven Arbeitsbedingungen.

Mischung und ändert das allgemeine Verhalten des Elastomers. Es ist daher nicht ausreichend, den prozentualen Schwellwert einer Mischung zu erheben, um die Kompatibilität mit einer Flüssigkeit zu bewerten, sondern es muss auch das physikalische Verhalten der Mischung analysiert werden, um festzustellen, ob die nicht erfolgte Schwellung auf den Austausch der durch die Lösung verlorengegangenen Elemente durch die Bildung von Flüssigkeitseinschlüssen zurückzuführen ist.